Die Menschen des Westens
Elendil ließ Annúminnas am Ufer des Nenual-Sees errichten. Zu dieser Zeit war er König des nördlichen Königreichs (Arnor) und des südlichen Königreichs (Gondor). Sein ältester Sohn war Isildur. Nach Isildurs Herrschaft wurde Arnor und Gondor von zwei verschiedenen Königen aus seiner Blutlinie regiert. Oft erhoben sie gegenseitig Anspruch auf die ehemaligen Gebiete, doch niemand erreichte genügend Macht um ihn umzusetzen.
In Gondor und Arnor mischten sich viele gewöhnliche Menschen mit den Nachfahren der Númenórer. Die Blutlinie vermischte sich nach und nach. Die ehemaligen „Getreuen“ verloren an Langlebigkeit und Macht. Die vielen Toten in der Schlacht des Letzten Bündnisses förderten diesen Prozess nur stärker. Bald verödete die Hauptstadt Annúmninas. Nach einigen Jahrhunderten verlegte man den Sitz des nördlichen Königs in die kleinere Festungsstadt Fornost, im Norden Eriadors.
Arnor war stark geschwächt und die Nachfahren Isildurs weniger edelmütig als er oder seine Väter. Als der letzte König Arnors, Earendur, starb, zerstritten sich dessen Söhne um die Krone. Arnor zerfiel in drei geteilte Königreiche: Arthedain im Nordwesten, Rhudaur im Nordosten und Cardolan im Süden. Alle drei Reiche grenzten an die Wetterspitze. Da sie den Palantir des Nordens beherbergte, war die Festung stets ein zentraler Streitpunkt der drei Brüder.
Sauron, der sich indes in Mittelerde versteckt gehalten hatte (er hatte den Untergang Númenors überlebt), erkannte diese Gelegenheit und entsandte den Hexenkönig um Arnor zu vernichten. In Angmar im hohen Norden errichte dieser seine Festung Carn Dûm und rekrutierte seine Armeen. Der darauffolgende Krieg war vernichtend. 1974 war das ehemalige Königreich Arnor vollends zerstört. Nur einige zerschlagene Dúnedain überlebten den Krieg und fanden Unterschlupf bei den Elben aus Lindon, Bruchtal und Lórien. Aragorn und die Dúnedain des Nordens (Waldläufer) stammten von diesen Überlebenden ab. Er stellte nach dem Ringkrieg das Reich Arnor wieder her und regierte nach alter Tradition über Arnor und Gondor zeitgleich.
Gondor erging es nach dem Tod Isildur anders. Von Isildur und Anarion gegründet und nicht länger durch die Könige Arnors beherrscht, fand es eine Zeit lang zu neuer Stärke. Earnur war der letzte König von Gondor der diese Macht noch mehr oder weniger Aufrecht erhalten konnte. Er ließ sich von einem Nazgûl provozieren und war sogar bereit ihn zu treffen. 2050 D.Z. ritt er los und wurde nie wieder gesehen. Seither regierten die Truchsesse über Gondor, bis zur Rückkehr des Königs. Er kam allerdings nie zurück. Gondor verlor daraufhin die meisten seiner Herrschaftsgebiete und wurde immer schwächer. Alles östlich des Anduin ging im Krieg gegen die Ostlinge verloren, die wohl damals schon unter Saurons Schirmherrschaft ihre Chance gekommen sahen. Nur mit Hilfe anderer Menschenvölker (die späteren Rohirrim) gelang es Gondor den Angriff der Ostlinge abzuwehren. Als Dank übergab man diesen Menschen Calenardhon (?). Dort wurde Rohan gegründet. Unter Denethor II. (zur Zeit des Ringkrieges) sah man gut, wie schwach Gondor geworden war. Alles in allem folgten nicht einmal 3000 Gondorianer dem Kriegsruf des Truchsess für die Verteidigung von Minas Tirith. Ohne die Rohirrim, Gandalf und Aragorn wäre diese Belagerung für alle freien Völker vernichtend ausgegangen.
Nach dem Sieg über Sauron gelang es Aragorn die Menschen des Ostens und Südens zu befrieden.