Die Hobbits

Die Hobbits erwiesen sich als unscheinbare, jedoch auch gefährlichste Feinde Saurons im Ringkrieg. Sie waren nicht kriegerisch oder zauberkundig und gerieten nur durch Zufall in die Geschehnisse des Ringkrieges hinein. Allerdings waren sie es seit jeher gewohnt sich verstecken zu müssen, da sie oft aus ihren ursprünglichen Lebensgebieten verdrängt wurden. Auf diese Weise lernten sie unauffällig und leise sein zu können, wenn es sein musste. Es wäre denkbar, dass sie sich deshalb barfuß fortbewegt haben und so ihre Fußbehaarung entstand.

Das Volk dieser kleinen Menschen hat sich vermutlich irgendwann Ende des Zweiten Zeitalters, oder Anfang des Dritten, gebildet. Obwohl sie anfänglich wohl so groß wie gewöhnliche Menschen waren, wurden sie später nur bis zu 120 Zentimeter groß. Tolkien führt das Abnehmen ihrer Körperhöhe auf ihre Lebensweise in Höhlen zurück.

Ursprünglich kamen sie wohl aus der Region um den Oberlauf des Anduin. Es gab drei Stämme: die Harfüße, die Falbhäute und die Starren. Als die Dúnedain (die Nachfahren der Númenorer) sie das erste Mal sahen, verbreitete sich die Bezeichnung „Halbling“ unter ihnen. Damals war ein Dúnedain mindestens doppelt so groß wie ein Hobbit. 1600 D.Z. erlaubte ihnen der damalige König eines der Reiche Arnors (Arthedain) in ihr Land zu ziehen und unter ihrem Schutz zu leben. Das Gebiet wurde später zum Auenland. Unter der Führung der Falbhäute Marcho und Blanco siedelten sie sich 1601 D.Z. dort an. In diesem Jahr beginnt der Auenland-Kalender (AZ).

Abgeschirmt von den Gefahren Mittelerdes gedieh das Volk der Hobbits im Auenland nahezu ohne Zwischenfälle. Es gab im Jahr 1636 eine Epidemie die der Pest ähnlich war. Sie raffte eine enorme Anzahl an Menschen und Hobbits dahin. 2758 bis 2760 gab es einen grausamen Winter, vermutlich unter Einfluss des Hexenreiches von Angmar, der die Bevölkerung in höchste Not versetzte. Von allen anderen Katastrophen blieb das Auenland mehr oder weniger unberührt. Gandalf und die verbliebenden Dúnedain des Nordens leisteten diesen Beitrag, ohne, dass die Hobbits sich dessen bewusst waren.

Durch ihr Bevölkerungswachstum mussten sie ihr Gebiet zwei Mal ausdehnen. 32 des Vierten Zeitalters, nach dem Ringkrieg, schenkte ihnen König Aragorn II. die Westmark. Sie lebten in Höhlenbauten, den Smials, die sie schön einzurichten pflegten. Viele Hobbits verstanden sich in der Gärtnerei. Eine beliebte Freizeitbeschäftigung war auch das Rauchen von Pfeiffenkraut und das Tratschen in Gasthäusern. Es war ein gutbürgerliches Volk, eher konservativ und grundsätzlich nicht abenteuerlustig. Natürlich stellten Bilbo und Frodo Ausnahmen dar. Zudem war die Familie der Tuks bekannt für ihre Abenteuer.
Ihre eigene Sprache, das Hobbitisch, wurde eigentlich nicht mehr gebraucht. Man bediente sich einer vereinfachten Form des Westron (der allgemeinen Verständigungssprache) und des Cirth, als Schriftsprache. Ihr Kalender war eine Abwandlung des Kalenders von Gondor.

Was aus den Hobbits nach dem Vierten Zeitalter wurde, ist nicht bekannt. Man stellte fest, dass die Hobbit-Kinder bereits davor verhältnismäßig grösser waren, als zuvor, und geht davon aus, dass sie sich früher oder später mit anderen Völkern mischten und in ihnen aufgingen.